Das Schaffen ist die tiefe Auseinandersetzung mit den Elementen. Sie sind für uns nicht belanglos. Die Elemente soll man erhalten wissen: als gleichwertiges Gegenüber zur menschlichen Natur.  

 

Nicht, wie unsere Welt sich darstellt, sondern ihre Beseeltheit soll sich in den Bildern eröffnen. Die Motive für die Werke müssen dem Betrachter gleich im ersten Augenblick ein Innehalten entlocken. Bei längerem Hinsehen gibt es nur noch das zeitlose Jetzt. Man erkennt die Malerei und die konzentrierte Arbeit dahinter.

 

Eine hohe Qualität der Maltechnik ist aber nicht ausreichend für das Verweilen des Betrachters. Es ist dieser besondere Augenblick, der den Betrachter reizen soll. Die Werke sind Portraits, sind Illusion des Unberührten. Keine unnötige Struktur, keine Farbe, keine Unberechenbarkeit stört. Durch die monochrome Darstellung des Unberührten wird seine Schönheit erst klar erkennbar, entblättert sein Model von der Wirklichkeit, von der Last des Bunten. Nichts soll diesen Augenblick des Verweilens stören.

 

Die vier Grundelemente Erde, Feuer, Wasser und Luft stehen im Zentrum seiner Arbeit. Nie ist es ein einzelnes Element, das wirkt: die Elemente umwerben, umschlingen einander und werden zum Wesen. Das eine Element ist vom anderem abhängig, entscheidet aber einzeln und wesentlich die Dramaturgie und Komposition. In der heutigen Welt begegnet uns ein Zuviel an Eindrücken, eine allumfassende Oberflächlichkeit einerseits, zu viele Fragen ohne Antworten andererseits. Die Elemente, monchrom dargestellt, ohne Chaos, klar und einfach, geben Ruhe, erlauben ein Aus-der-Zeit-steigen.

 

Die Werke sind Portraits der Grundelemente. Ihre Darstellung ist gleichzeitig die Darstellung einer Illusion, denn nichts hat Beständigkeit, alles ändert sich im Moment. Das Festhalten eines ganz bestimmten Augenblicks ist jedoch nicht beliebig. Es ist eben der Moment des richtigen Augenmaßes. Über diesen einen Moment gibt es nichts zu sagen, den muß man sehen.

 

Thomas Didymos Schmidt hält in seinen Werken bestimmte unsichtbare Emotionen fest, die durch das Betrachten entstehen. Betrachten bedeutet dann ein Durchdringen mit einer Vision, die jedem Menschen innewohnt.

 

Die Seele reagiert nicht auf Provokation oder Effekthascherei. Sie reagiert auf Schönheit, Wahrheit und Liebe. Visionen werden nicht gemacht - sie erfinden sich selber (Peter Wallimann)ion